Wertpapierdepot auf dem Smartphone und am Laptop bieten sowohl die Consorsbank als auch Flatex.

Consorsbank oder Flatex – Wer bietet das bessere Depot?

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Wertpapierdepot: Consorsbank oder Flatex?

Als Anleger steht man heutzutage vor einer Vielzahl von Möglichkeiten, sein Geld gewinnbringend anzulegen. Viele entscheiden sich dabei für die Investition in Wertpapiere, da diese eine attraktive Rendite versprechen können. Doch um in Wertpapiere investieren zu können, benötigt man ein Wertpapierdepot. Und der erste Schritt für eine gute Rendite ist ein leistungsstarkes und kostengünstiges Wertpapierdepot. Auf dieser Seite habe ich bereits die Depots verschiedener Anbieter in einer Übersicht vorgestellt. Jetzt geht es um die Details im direkten Vergleich des Depot: Consorsbank oder Flatex?

In diesem Blogbeitrag werde ich die beiden Online-Broker Consorsbank und Flatex genauer unter die Lupe nehmen und erörtern, welcher von beiden das bessere Wertpapierdepot anbietet. Solche Vergleiche findest du auch an anderen Stellen im Internet. Meistens beschränken sich die Vergleiche auf die Zahlen und Fakten aus dem Preis-Leistungs-Verzeichnis und den Angaben auf den Websites der Anbieter. Das ist wichtig und diese Informationen fließen auch in den folgenden Vergleich der Depots der Consorsbank und Flatex ein. Darüber hinaus habe ich aber den Vorteil, beide Wertpapierdepots aktiv und seit vielen Jahren zu nutzen. Daher erhältst nicht nur die reinen Fakten und Daten, sondern auch einen Vergleich aus erster Hand und Informationen basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen.

1. Langjährig aktiver Kunde

Die Consorsbank, eine Tochtergesellschaft der BNP Paribas S.A., zählt zu den bekanntesten und ältesten Online-Brokern in Deutschland. Sie wirbt mit einem breiten Angebot an Wertpapieren, einer benutzerfreundlichen Handelsplattform sowie ausgezeichnetem Kundenservice. Vor der Übernahme durch BNP firmierte die Consorsbank unter dem Namen Consors Discount-Broker. Consors war einer der Online-Pioniere und bot bereits seit 1998 als Direktbank günstigen Wertpapierhandel über das Internet an. Auch ich nutze bereits seit 2001 ein Depot bei Consors bzw. heute der Consorsbank und kann damit auf über 22 Jahre Erfahrung mit diesem Anbieter zurückblicken.

Flatex hingegen ist ein österreichischer Anbieter und hat sich in den letzten Jahren ebenfalls einen Namen gemacht. Mit günstigen Konditionen und einem breiten Angebot an Handelsmöglichkeiten lockt Flatex vor allem Daytrader und Vieltrader an. Flatex war der erste Anbieter, der volumenunabhängige Ordergebühren anbot. Mein Depot bei Flatex habe ich seit Anfang 2017, allerdings ist Flatex bereits seit 2006 am Markt aktiv. Mit dem Wertpapierhandel über Flatex habe ich bislang also knapp 7 Jahre Erfahrungen sammeln können.

2. Leistungsangebot

Die Consorsbank bietet nicht nur den Wertpapierhandel, sondern neben dem Broker-Geschäft zahlreiche weitere Bankdienstleistungen wie Girokonto, Tagesgeld oder eine Kreditkarte. Flatex konzentriert sich hingegen ausschließlich auf das Broker-Angebot. Hierauf – also auf das Depot und den Wertpapierhandel – konzentriert sich auch der nachfolgende detaillierte Vergleich.

Sowohl die Consorsbank als auch Flatex bieten ein Minderjährigendepot – also ein Depot für Kinder, dass du als Elternteil verwalten kannst.

Die Einlagen sind bei beiden Anbietern über die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Person geschützt. Die Consorsbank ist außerdem dem privaten Einlagesicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken angeschlossen. Wertpapiere in deinem Depot fallen aber sowieso nicht unter die Einlagensicherung, da sie von der Consorsbank und von Flatex nur verwaltet werden. Sie bleiben auch im Falle einer Insolvenz oder Bankenpleite in deinem Eigentum.

3. Kosten

Depotführung

Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl eines Wertpapierdepots sind die Kosten. Sowohl Consorsbank als auch Flatex bieten ihren Kunden ein kostenloses Wertpapierdepot an. Bei den Handelsgebühren verfolgen die Consorsbank und Flatex jedoch unterschiedliche Strategien.

Handelsgebühren

Das Preismodell der Consorsbank ist leider komplex. Die Handelsgebühren setzen sich aus einem Grundpreis plus Provisionssatz plus Handelsplatzkosten zusammen und seit Anfang 2023 sind Grundpreis und Provisionssatz auch noch abhängig von deinem Kundenstatus. Der Status (Silber, Gold oder Platinum) ergibt sich wiederum aus der Anzahl deiner Order pro Kalenderjahr ergibt. Pro Statusstufe gibt es auch noch mehrere Level, die durch Sterne gekennzeichnet sind. Damit gibt es also eigentlich nicht „nur“ drei Statusstufen, sondern 11. Meiner Meinung nach ist dieses intransparente und komplizierte Preismodell nicht im Sinne der meisten Kunden. Grundsätzlich kannst du dir für die Handelskosten bei der Consorsbank merken: umso mehr du handelst desto günstiger wird jede einzelne Order. Auch die Kosten für Sparpläne sind nicht einheitlich, manche sind kostenfrei, aber als Richtwert kannst du eher von 1,5 % Gebühren bei vielen Sparplänen ausgehen.

Das folgende Beispiel verdeutlicht, wie sich die Transaktionskosten einer Online-Order berechnen:

Ordervolumen: 4.000 Euro, Handelsplatz Tradegate, Status Gold 

Grundpreis+Provisionssatz=Basispreis+Handelsplatzkosten=Transaktionspreis
3,95 Euro+0,25% des Volumens=13,95 Euro +0,95 Euro=14,90 Euro

Bei Flatex sind Ordergebühren sind moderat und pauschaliert: die Provision beträgt unabhängig vom Ordervolumen 5,90 Euro pro Transaktion und Sparpläne sind kostenfrei. Das Kostenmodell ist einfach und transparent. Wer also häufig höhere Ordervolumen handelt oder ein einfaches Preismodell bevorzugt, ist bei Flatex in punkto Kosten besser aufgehoben. Allerdings muss ich aus eigener Erfahrung ergänzen, dass Flatex in der Vergangenheit auch mit aus meiner Sicht intransparenten Gebühren experimentiert hat: so wurden mir zeitweise prozentuale Depotführungsgebühren berechnet und auch für das Geld auf dem Verrechnungskonto fielen einige Jahre Negativzinsen an. Derzeit werden solche Gebühren aber nicht erhoben.

4. Handelsmöglichkeiten

Ein weiterer wichtiger Aspekt eines Wertpapierdepots ist das Handelsangebot. Die angebotenen handelbaren Finanzinstrumente von der Consorsbank und von Flatex ähneln sich. Beide bieten ihren Kunden ein sehr breites Spektrum an Wertpapieren, darunter Aktien, Anleihen, Fonds / ETFs, Sparpläne sowie Zertifikate und Derivate. Zudem ermöglicht sie den Handel an zahlreichen Börsenplätzen weltweit. 

5. Handelsplattform

Auch die Handelsplattform spielt eine Rolle bei der Auswahl eines Wertpapierdepots. Ähnlich wie bei den Handelsmöglichkeiten gibt es hier zwischen der Consorsbank und Flatex keine großen Unterschiede und beide bieten eine benutzerfreundliche Plattform an. Funktional sind beide und das Design ist sowieso Geschmacksache.

6. Informationen und Wertpapiersuche

Die Consorsbank bietet auf ihrer Webseite einen exzellenten Marktüberblick, vielfältige Filter- und Suchoptionen für die Wertpapierrecherche und viele Zusatzinformationen zu jedem Wertpapier. Die genannten Tools der Consorsbank stehen kostenlos auch für Nicht-Kunden auf der Webseite zur Verfügung und auch ich nutze sie gerne und häufig.

Auch Flatex bietet Informationen zu Wertpapieren, bleibt aber bezüglich Inhalt und Umfang deutlich hinter dem Angebot der Consorsbank zurück.

7. Kundenservice

Beide Anbieter sind Online-Broker, bieten also keinen Ansprechpartner vor Ort in einer Filiale. Trotzdem bieten sie einen guten Kundenservice und sind bei Fragen oder Problemen erreichbar. Beide Broker bieten die Kontaktaufnahme via Telefon oder über ein Onlineformular bzw. E-Mail.

Im Internet liest man immer mal Beschwerden über lange Wartezeiten und unfreundliches Personal bei Flatex. Ich persönlich habe keine negativen Erfahrungen gemacht und kann das nicht bestätigen. Naturgemäß gibt es aber auch nur sehr selten Kontakte zum Service, da du bei einem Discountbroker dich selbst informierst und deine eigenen Anlageentscheidungen triffst.

Zum Thema Kundenservice möchte ich noch erwähnen, dass ich die Steuerunterlagen für das abgelaufene Jahr (Jahressteuerbescheinigung) von der Consorsbank immer ein paar Wochen früher bekomme, als von Flatex. Dies ist aber auch nur ein kleines Detail und kein KO-Kriterium.

Fazit

Welches Depot ist also besser – Consorsbank oder Flatex? Sowohl die Consorsbank als auch Flatex bieten ein sehr attraktives Wertpapierdepot. Im direkten Vergleich ergeben sich aber einige Unterschiede zwischen den beiden Depots. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung zwischen einem Wertpapierdepot bei der Consorsbank oder bei Flatex von deinen individuellen Bedürfnissen und Handelsaktivitäten abhängt. Wer häufig handelt und Wert auf günstige Konditionen legt, ist wahrscheinlich bei Flatex besser aufgehoben. Wer hingegen zusätzlich zum Depot ein breites Angebot an weiteren Bankdienstleistungen schätzt, bekommt bei der Consorsbank das deutlich leistungsstärkere Angebot.

Es gibt sowohl bei der Consorsbank als auch bei Flatex immer wieder attraktive Neukunden-Angebote wie z.B. Prämien, Freetrades oder reduzierte Oderprovisionen:

  • Bei der Consorsbank erhältst du als Neukunde derzeit für 5 Monate 3,75 % Zinsen auf Tagesgeld und für 12 Monate reduzierte Ordergebühren von 0,95 Euro pro Order (zzgl. marktüblicher Spreads) über die Börse Tradegate Exchange (Stand: 06.07.2024).

Für mehr Informationen zu den aktuellen Aktionen der Consorsbank nutze den folgenden Link:

Hier kannst du das Depot der Consorsbank eröffnen.*


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