Eine Frau handelt Aktien: wie verdienen Neobroker Geld?

Geschäftsmodell Neobroker

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In den letzten Jahren haben sich Neobroker zu einem immer beliebteren Angebot in der Finanzbranche entwickelt. Du fragst dich vielleicht, was genau ein Neobroker ist und wie er funktioniert. Und vor allem: Neobroker bieten unglaublich niedrige Gebühren. Wie funktioniert das Geschäftsmodell der Neobroker?

Neobroker sind Unternehmen, die ihren Kunden die Möglichkeit bieten, online und in Echtzeit an den Finanzmärkten zu handeln. Im Gegensatz zu herkömmlichen Banken oder traditionellen Brokern haben Neobroker keine eigenen Filialen, sondern bieten ihre Dienstleistungen ausschließlich über Online-Plattformen an. Dadurch können sie ihre Kosten deutlich reduzieren und günstigere Gebühren anbieten. Die Gebühren sind nochmal deutlich günstiger als bei den leistungsstarken Wertpapierdepots der Direktbanken. Außerdem handelt es sich bei Neobrokern häufig um Start-Ups, die sehr dynamisch agieren. Sie halten die Verwaltung schlank und verzichten auf eine Banklizenz. Das hält die Kosten und damit auch die Gebühren für die Kunden niedrig.

Das Geschäftsmodell von Neobrokern basiert zum einen auf Provisionseinnahmen. Das bedeutet, dass sie für jede ausgeführte Handelsorder eine Gebühr vom Kunden verlangen. Diese Gebühr hängt in der Regel nicht prozentual vom Handelsvolumen ab, sondern beträgt pauschal z.B. 1,- Euro pro Trade. Die niedrigen Gebühren sollen zum Handeln auch mit geringen Stückzahlen animieren und sie sollen Kunden anziehen, die häufig kaufen und verkaufen. 

Neben diesen relativ geringen Gebühreneinnahmen erhalten Neobroker zum anderen Rückvergütungen von Handelsplätzen (Payment for Order Flow). Neobroker bieten meistens nicht wie Banken und Discount-Brokern eine Auswahl zwischen verschiedenen Handelsplätzen, sondern kooperieren nur mit einer oder mit wenigen Plattformen. Diese Handelsplattformen zahlen den Neobrokern für jede Order eine Vergütung. Die Rückvergütungen bilden die Grundlage für das Geschäftsmodell der Neobroker und ermöglichen die sehr geringen Transaktionskosten.

Die Handelsplätze wiederum verdienen an dem Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Vereinfacht gesagt zahlst du bei einem Kauf eines Wertpapiers ein wenig mehr als der tatsächliche Marktpreis und erhältst beim Verkauf ein bißchen weniger. Diese Handelsspanne – also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs – wird auch Spread genannt.

Bei einigen Finanzanlageprodukten wie z.B. Investmentfonds kommt noch eine dritte Einnahmequelle für die Neobroker hinzu. Sie zahlen eine Bestandsprovision als Bestandteil der Verwaltungsgebühr (TER), um einen Anreiz zu schaffen, diese Produkte an die Kunden zu verkaufen. 

Ob die Neobroker langfristig ihre niedrigen Gebühren halten können, bleibt abzuwarten. Derzeit basiert das Geschäftsmodell zum großen Teil auf Rückvergütungen, aber die EU-Kommission will ein Verbot dieser Rückvergütungsmodelle ab dem Jahr 2026 durchsetzen.


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